Als Kreisligaspieler des Vereins „SK Memmingen 1907“ war Clemens Allwermann (*1943) beim Böblinger Open 1998 bei dem 10 Großmeister teilnahmen, in unglaublicher Form. Der krasse Außenseiter mit einer Elo-Zahl von etwa 2000 triumphierte als er in 9 Runden sechs Mal gewann und nur drei Remis abgab.
Im Siegesrausch kündigte er in der letzten Runde gegen GM Sergej Kalinitschew ein Matt in 8 Zügen (!) an. Die verblüffende Ankündigung erwies sich als richtig. In der betreffenden Stellung konnten aber selbst Weltklassespieler wie Viswanathan Anand ein Matt in 8 Zügen nicht erkennen.
Später wurde bekannt, dass er eine Minikamera in seiner Krawatte und unter seinen Haaren einen Mini-Kopfhörer versteckt hatte. Sein Komplize übermittelte ihm die vom Programm „Fritz“ vorgeschlagenen Züge.
Im Jahr 1971 wurde der Londoner Kunsthändler Trevor Stowe verhaftet und zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er ungewöhnliche Schachfiguren im Schaufenster seines Geschäfts in der Harcourt Street ausgestellt hatte.
Bei diesem ungewöhnlichen Figuren-Set zeigte jede der 32 Figuren ein Paar in einer Liebesstellung. Der Händler musste eine Geldstrafe von 132 £ und die Gerichtskosten zahlen. Stowe hatte sich mit seiner Kunstsammlung auf moderne Kunst mit Schachfiguren spezialisiert.
Eine Ergebnisvereinbarung vor der Partie war schon immer wegen Unsportlichkeit kritisiert worden. Manchmal endeten solche Absprachen zusätzlich mit unangenehmen Überraschungen.
Wenn zum Beispiel eine Seite beschließt, eine Vereinbarung zu brechen: Zu diesem Thema sind einige Fälle ans Licht gekommen:
Als bei einem Mannschaftsmeisterschaftsspiel in Spanien der Ukrainer Ruslan Ponomariov sein Wort nicht hielt und sein Gegner im Vertrauen auf den Pakt einige unüberlegte Züge machte und deshalb die Partie verlor. Ponomariov rechtfertigte den Bruch der Vereinbarung damit, dass sein Mannschaftsführer das verboten habe.
Nur seinem Gegner hatte er dies aber verschwiegen.
Dawid Janowski (1868-1927) aus Polen galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als einer der besten Angriffsspieler und war bekannt dafür, bedingungslos auf Gewinn zu spielen. Dieser Charakterzug zeigte sich auch außerhalb des Schachbretts.
So verlor er 1901 sein Preisgeld nach seinem Sieg beim Turnier in Monte Carlo binnen kürzester Zeit wieder beim Roulette. Die Casinoleitung musste ihm sogar das Ticket für die Heimfahrt kaufen.
Der Sinquefield Cup ist ein jährlich stattfindendes Turnier für Weltklasse-Großmeister, das seit 2013 in St. Louis, Missouri, ausgetragen wird. Der Unterstützer und Namensgeber ist der amerikanische Milliardär und Schachmäzen Rex Sinquefield.
Im Jahr 2014 gehörten alle sechs Teilnehmer zu den zehn besten Spielern der Elo-Ratingliste. Mit einem Elo-Durchschnitt von 2802 war es das stärkste Turnier der Schachgeschichte.
Der damals für Italien spielende Fabiano Caruana sorgte für Aufsehen, als er in den ersten sieben Runden dieses Turniers der besten Supergroßmeister alle Partien gewann.
Die Elo-Zahl ist zum weltweiten Standard für die Bewertung der Spielstärke von Schachspielern geworden.
Sein Erfinder, Arpad Elo (1903-1992), war ein amerikanischer Physiker und Statistiker ungarischer Herkunft. Als Schachspieler gewann Elo zwischen 1935 und 1961 acht Mal die Meisterschaft von Wisconsin.
Ab 1959 entwickelte er sein Bewertungssystem, bei dem Schachspielern auf der Grundlage einer statistischen Auswertung ihrer bisherigen Ergebnisse eine sogenannte Elo-Zahl zugewiesen wird. Ab 1960 wurde das System zunächst vom amerikanischen Verband und ab 1970 auch vom Weltschachverband übernommen.
Im Jahr 2005 fand in der südindischen Stadt Thoothukudi im Bundesstaat Tamil Nadu ein Turnier mit 153 Teilnehmern nach Schweizer System statt. Die Ergebnisse wurden beim Weltschachverband zur Elo-Auswertung eingereicht.
Bei der Auswertung der eingereichten Ergebnisse ergaben sich Zweifel an der Richtigkeit der Angaben:
a.) bei 68 Teilnehmern war der Anfangsbuchstabe des Familiennamens ein „A“
b.) bei 40 Teilnehmern ergab sich eine Elozahl-Änderung von genau 0,0
c.) mehrere (vermeintliche) Teilnehmer behaupteten, noch nie in Thoothukudi gewesen zu sein
Im Jahr 2003 überfielen die USA (Präsident George W. Bush jun.) den Irak, weil dieser im Besitz von gefährlichen Massenvernichtungswaffen sei. Diese Behauptung beruhte jedoch auf gefälschten „Beweisen“.
Statt Massenvernichtungswaffen fanden die Invasoren jedoch ein wertvolles, antikes Schachspiel aus dem Besitz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein. Dieses war im irakischen Nationalmuseum in Bagdad ausgestellt, aus dem während der amerikanischen Invasion weitere 13.000 Kunstgegenstände geplündert wurden.
Etwa 20 Jahre später sprach derselbe George W. Bush jun. von einem brutalen Überfall auf den Irak wie im folgenden Video zu sehen